„Der Durchschnittsmensch, der nicht weiß, was er mit diesem Leben anfangen soll, wünscht sich ein anderes, das ewig dauern soll.“

Anatole France

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Carpe diem!
Lat. wörtlich: Pflücke den Tag!
Die Zeit lässt sich für vieles nutzen.

Trivialer Weise auch für Muße. Leistung hingegen ist Energie pro Zeit. Je mehr Energie man im Leben umsetzt und positiv nutzt, desto wertvoller und fruchtbarer ist die gegebene Zeit. Dennoch ist auch Stabilität von großer Bedeutung, und nichts ist stabiler als ein sich nicht verändernder, ruhender Zustand. Nichts hält für die Ewigkeit.

 eigene Einschätzung, 03.2008

Energie und Zeit

Leistung ist indes also Energie pro Zeit. Somit scheint es leicht zu sein, die Leistung zu steigern. Unsere Leistungsgesellschaft ist entsprechend Meister darin. Immer schneller, schneller – dadurch werden die Zeiteinheiten kleiner, und die Leistung folglich, da sie umgekehrt proportional zur Zeit ist, größer.

Oder aber man vergrößert hingegen die Energie, die aufgebrachten Ressourcen also. Der Grund indes für den Energiehunger und Ressourcendurst unserer Zeit.

Energie - Teil des Lebens
Energie

Heute halte ich folglich wenig von meiner anfänglichen Einschätzung von 2008 oben. Dauernde Leistungssteigerung ist in der Tat extrem instabil. Schafft es letztlich sogar, das Biotop auf einem ganzen Planeten zu zerstören. Die Erde für Menschen schließlich unbewohnbar zu machen.

Leistung und Stress im Leben

Sicherlich ist das Leben begrenzt, die gegebene Lebenszeit also endlich. Und so tut man gut daran, die gegebene Zeit entsprechend sinnvoll einzusetzen. Doch sind Leistung und Stress dabei sinnvoll? – Tatsächlich nur auf den ersten Blick.

Eine Explosion z.B. passiert schnell und setzt viel Energie um. Vom Leistungsgedanken her einerseits optimal. Aber dennoch andererseits zerstörerisch. Chaos hinterlassend.

Ordnung hingegen braucht Ruhe. Das Leben hat dabei eine ordnende Kraft, setzt sich der Entropie im Universum entgegen. Leben passiert. Es lässt sich nicht erzwingen, aber möglich machen.

Ein Geißbock - Leben

Energie – im Sinne des Lebens – muss nicht fortwährend wachsen. Im Gegenteil. Die im Leben gespeicherte Energie wandelt sich um. Vergeht in den Tod. Ersteht neu, in neuem Leben. Lebensenergie ist nahezu konstant. Vom Leistungsgedanken her sehr unattraktiv. Auch braucht Leben Zeit. Zeit zu gedeien. Kinder brauchen Zeit zu spielen, sich zu entwickeln. Der Mensch braucht sein ganzes Leben lang Zeit zu lernen.

Der Mensch

Was braucht der Mensch?

  • Muße – um zu schaffen.
  • Ruhe – um sich zu erholen, gesund zu bleiben.
  • Alleinig die Sinnfrage und soziale Anerkennung verlangen dem Menschen ab, sich Ziele zu setzen.

Ziele, Dinge zu erreichen, die ihm Anerkennung verschaffen. „Sieh her, was ich geschafft habe!“. Eigentlich meint das eher: „Sieh her! Sieh mich! Sieh, dass ich existiere, dass es mich gibt! Sag mir, dass Du mich schätzt!“. Also warum müssen solche Ziele an Leistung gekoppelt sein? Die Antwort ist einfach: Sie müssen es gar nicht.

Vielmehr wird uns gesellschaftlich fortwährend Leistung abverlangt, um die Macht der herrschenden Schicht zu nähren. Die Maschinerie des Kapitalismus am Leben zu erhalten. Jener Kapitalismus, der die soziale Frage mit Füßen tritt, und unseren Planeten in wenigen Jahren unbewohnbar gemacht haben wird.

Fazit zum Leben

Leben vergeht
Höllisches Beugungsbild

Nein. Leistung ist Schall und Rauch. Was zählt ist Leben.

Der Mensch und die Natur als lebenspendende Quelle für den Menschen. Ohne Pflanzen und Tiere wird es auch keine Menschen geben können.

Nur Wahnsinnige geben sich der Illusion hin, auf einem lebensfeindlichen Planeten wie dem Mars o.a. Kolonien für Menschen zu erschaffen. Wahnsinnige, die von ihrem Reichtum so trunken sind, dass sie bereit sind, Milliarden Menschen für ihr eigenes Fortbestehen zu opfern. Gleichzeitig so dumm, viel zu dumm um zu sehen, dass ihr eigenes Fortbestehen vom Fortbestehen des Planeten Erde und der Menscheit abhängt. Dumme Wahnsinnige. Und zugleich Verbrecher. Verbrecher an der menschlichen Gemeinschaft und am Leben auf dieser Erde von uns allen im Allgemeinen.

Geld stinkt. Macht stinkt. – Es ist das Leben, das zählt.

SH, 10.2021


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3 Antworten zu „Leben“

  1. […] Leben hält immer wieder eine „Moorlandschaft“ bereit, das trügerisch wie eine Matschwiese […]

  2. […] Urvertrauen in das Schicksal bzw. Gott. Dennoch ist es sebstredend, dass man sich für sein eigenes Leben und das der Nächsten […]

  3. […] Chaos ist ein innerer Rythmus, der zum Leben und zum Wohlbefinden dazu gehört. Nicht jedes Chaos kann auch geordnet […]

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