3 Würfel - Aller guten Dinge sind drei

Aller guten Dinge sind drei

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Du hast es zweimal vergeblich versucht, aber beim dritten Mal klappt es bestimmt. – „Aller guten Dinge sind drei!“ Das kennst Du sicher auch. Doch woher kommt der Ausdruck? Was heißt er in der Naturwissenschaft? Wieso sind drei Dinge etwa besser als zwei oder vier? Warum ist die Drei besonders? Kommt ihr denn eine besondere Bedeutung zu? – Nun tatsächlich, ja! Lies davon, begleitet von Bildern zum Sprichwort, im Folgenden mehr.

Grundsätzliche Bedeutung

Wenn jemand sagt „Aller guten Dinge sind drei.“ betont er damit, dass die Zahl Drei von einer bestimmten Sache oder einem Ding besonders gut und positiv ist (Eine Nebenform ist auch: „Alle guten Dinge sind drei“).

Zunächst fällt auf, dass in der Redewendung der Genitiv vorkommt: „Der guten Dinge sind es drei.“ – Neudeutsch würde man sagen „Von den guten Dingen sind es drei.“ bzw. „Von allen guten Dingen sind es drei“, also den Dativ benutzen. Ganz nach dem Motto, „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Nun die Redewendung ist sehr alt, und so taucht der grammatikalisch (damals einzig) korrekte Genitiv auf. Heute sagt man auch „Alle guten Dinge sind 3“.

Zum einen ist das Sprichwort ein Synonym dafür, zu rechtfertigen, dass man noch einen dritten Versuch unternimmt. Etwa um etwas zu erreichen oder zu bekommen. Zum anderen aber auch, dass man von etwas drei Stück besitzt.

3 = III

Beispiele zu „Aller guten Dinge sind drei“

Beispiele sind etwa:

  • Ich habe diese Aufgabe jetzt dreimal versucht. Noch ist sie mir nicht gelungen, aber ich gebe noch nicht auf. Denn beim dritten Mal könnte es klappen: aller guten Dinge sind drei.
  • Wenn ich mit Weiß Schach spiele, habe ich insgesamt drei verschiedene Eröffnungen. Auf eine Eröffnung könnten sich meine Gegner gut vorbereiten. Eine weitere wäre eine Überraschung, doch mit einer dritten bin ich unberechenbar und gefährlich. Aller guten Dinge sind drei.
  • Jetzt war schon zweimal in Rom. Es ist eine meiner Lieblingsstädte, sie ist ganz außergewöhnlich. Ich muss unbedingt noch ein drittes Mal dorthin reisen. Denn „Aller guten Dinge sind drei.“
  • Bei „The Witcher 3“ (Computerspiel) ist die Hauptquest „Aller guten Dinge sind drei“ – die Lösung dazu hier.
  • Auch bei „WOW“ (World of Warcraft, Computerspiel) gibt es eine entsprechende Quest: Bringt Ari drei besondere Geschenke. Mächtige Gegner in Dungeons tragen diese bei sich:
    • Glitzernde Halskette
    • Handvoll uralte goldene Scheiben
    • Fass mit Honigbräu
  • Aller guten Dinge sind drei ist darüber hinaus eine 1979 gedrehte, deutsche Fernsehkomödie in drei Episoden mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle.
  • Von Reinhard Mey gibt es ein entsprechendes Lied, in dem viele lustige und gleichermaßen etwas abstruse Beispiele für die Redewendung vorkommen. Ganz nach Meys unnachahmlicher Art, Lieder zu gestalten. Anhören kann man es hier.

Alles zu „Aller guten Dinge sind drei“

Aller guten Dinge sind drei
Drei

Ursprung

Die Herkunft des Sprichwortes reicht weit zurück. Früher war das Ding oder Thing (nördlichere oder ältere Form) der Name einer germanischen Volks- und Gerichtsversammlung. das Wort ist belegt seit dem achten Jahrhundert, im Frühmittelalter vor allem süddeutsch, später allgemein. Nun bezieht sich das Sprichwort dabei auf die Bedeutung der Zahl Drei im germanischen bzw. mittelalterlichen Rechtswesen. Das Gericht (Thing) wurde nämlich indes dreimal im Jahr gehalten. Insgesamt musste ein Angeklagter dort dreimal geladen werden. Sofern er dann immer noch fern blieb, konnte er in Abwesenheit verurteilt werden.

Das Sprichwort in anderen Sprachen

„Aller guten Dinge sind drei“ – englisch

Das Sprichwort ist sehr tief in der Europäischen Geschichte verwurzelt. Insofern wundert es nicht, dass es auch in anderen Sprachen, wenngleich als Synonyme abgewandelt, vorkommt. In Englisch z.B. heißt es: „third time’s a charm“. Vielleicht wörtlich etwas wie: „das dritte Mal hat einen besonderen Charme“. Oder auch „All good things come in threes“, also wörtlich etwa „alle guten Dinge kommen zu dritt“.

… französisch

Im Französische dabei wiederum: „jamais deux sans trois“. Wörtlich: „nie zweimal ohne ein drittes Mal“. Das französische Sprichwort kann auch auf etwas anderes abzielen. Dass nämlich, wenn eine Sache zweimal passiert ist, es wahrscheinlich ist, dass sie auch noch (mindestens) ein drittes Mal passiert.

… und: italienisch

Auf Italienisch heißt es indes „Non c’è due senza tre.“, also „Es gibt keine Zwei ohne eine Drei.“. Es wäre interessant zu sehen, in welcher europäischen Sprache es keine Entsprechung zu dem Sprichwort gibt.

Wo trifft man „Aller guten Dinge sind drei“ im Alltag?

Im Alltag sagt man manchmal salopp „alle guten Dinge sind drei“ und lässt das „r“ weg. Sowohl im Leben als auch am Glücksspielautomaten sind stets „aller guten Dinge drei“. Es könnte auch heißen, wenn einen das Glück jahrelang verlassen hat, kehrt es nach diesem Sprichwort gleich dreimal hintereinander wieder. Der Erfinder des Glücksspielautomaten, Charles Frey, übrigens nahm die Redensart ganz wörtlich. Bei seinen Geräten und „einarmigen Banditen“ bedeuten drei Freiheitsglocken nebeneinander noch immer den Hauptgewinn.

Mathematik, Alltag und „3“

Alltagsraum und Mathematik: ein Tisch oder Stuhl z.B. steht gerade auf drei Füßen stabil. Mit einem Fuß mehr oder weniger kann er wackeln. der Grund dafür ist, dass eine Ebene im euklidischen Raum durch drei Punkte festgelegt wird. Durch einen weiteren Punkt wäre sie überbestimmt. Mit einem Punkt weniger ist eine Gerade festgelegt, etwa eine Drehachse. Wenn man so will ist das der Nachweis dafür, dass unser Alltagsraum dreidimensional ist, da die Hyperebene offenbar zweidimensional ist (props gehen raus an Marcus für diese nette Anregung zum Thema).

Wissenschaft und „3“

Ein interessantes Beispiel für die Bedeutung der Zahl Drei ist auch die Farbenlehre: Es gibt drei Grundfarben (RGB = Rot, Grün, Blau) aus denen sich die anderen Farben mischen lassen. Nimmt man die drei Grundfarben zu gleichen Anteilen, ergibt sich Schwarz, Grau oder Weiß.

aller guten Dinge sind drei - Farben
Spektralfarben

In der Quantenphysik taucht die drei des öfteren auf. Beispielsweise als die drei möglichen Farbladungen der starken Kraft, oder auch als die drei Generationen der Materie im Standardmodell der Teilchenphysik:

Cush, Public domain, via Wikimedia Commons
Standardmodell der Teilchenphysik

Verwandte Redewendungen

Ähnliche oder verwandte synonyme Redewendungen dazu sind indessen etwa:

  • Drei Kreuze machen (etwas glücklich geschafft haben, froh sein, erleichtert sein)
  • Alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (nichts wird verschont, was in greifbarer Nähe ist)
  • Drei ist einer zu viel (Gegenteilige Redewendung; gilt vor allem bei zwischenmenschlichen Beziehungen)

Fazit zu „Aller guten Dinge sind drei“

Zum einen ist das Sprichwort ein Synonym dafür, zu rechtfertigen, dass man noch einen dritten Versuch unternimmt. Etwa um etwas zu erreichen oder zu bekommen. Zum anderen aber auch, dass man von etwas drei Stück besitzt. Tatsächlich ist die Drei etwas besonderes. Der Anfang komplexerer Sachverhalte. 0 und 1 bilden nur zwei Zustände ab. „Ja“ oder „Nein“, „wahr“ oder „falsch“. Mit einem dritten Zustand wird es interessant: „vielleicht“ oder auch „zum Teil“.

Nur in der reinen Mathematik kommt man mit der einfachen Sichtweise von „wahr“ und „falsch“ zurecht. Im wahren Leben, in der Realität sind es nicht „Schwarz“ und „Weiß“ sondern Grautöne und meist, in der Regel sogar viele verschiedene bunte Töne.

Leben ist bunt
Leben ist bunt

Das Leben ist bunt. Drei ist der Anfang von bunt.

SH, 11.05.2021

Update SH, 27.01.2023


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