Die Entscheidung, Fleischkonsum zu reduzieren oder auf pflanzliche Ernährung umzusteigen, gewinnt angesichts ökologischer, ethischer und gesundheitlicher Bedenken zunehmend an Bedeutung. Diese Debatte reflektiert die Suche nach nachhaltigeren und ganzheitlich gesünderen Ernährungsweisen.
10 Gründe
Es gibt eine Vielzahl von Argumenten dafür, kein Fleisch zu essen. Hier sind die zehn wichtigsten:
- Umweltauswirkungen: Die Fleischproduktion trägt maßgeblich zur Entwaldung, Wasserverschwendung und Treibhausgasemissionen bei, was zu Klimawandel und Umweltverschmutzung führt.
- Tierwohl: Die Massentierhaltung führt oft zu schlechten Lebensbedingungen für Tiere, was zu Leiden und stressbedingten Krankheiten führen kann.
- Gesundheitliche Vorteile: Eine vegetarische oder vegane Ernährung kann das Risiko von Herzkrankheiten, Diabetes, Fettleibigkeit und einigen Krebsarten senken.
- Antibiotika und Hormone: Tiere in der Fleischindustrie werden oft mit Antibiotika und Hormonen behandelt, was zu Resistenzen und unerwünschten Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit führen kann.
- Wasserverbrauch: Die Fleischproduktion erfordert erhebliche Mengen an Wasser für Tierhaltung, Bewässerung von Futtermitteln und Verarbeitung.
- Landnutzung: Viehhaltung benötigt große Flächen für Weideflächen und Futtermittelanbau, was zu Entwaldung und Verlust von natürlichen Lebensräumen führt.
- Ernährungseffizienz: Pflanzliche Lebensmittel können effizienter in Nahrungsmittel umgewandelt werden als Fleisch, wodurch mehr Menschen ernährt werden könnten.
- Überfischung: Der übermäßige Fischfang bedroht marine Ökosysteme und gefährdet zahlreiche Fischarten.
- Ethik: Viele Menschen empfinden es als ethisch problematisch, Tiere für Nahrungszwecke zu töten, besonders in Anbetracht von Alternativen.
- Kulturelle Vielfalt: Pflanzliche Ernährung kann die Vielfalt der Lebensmittel und Kochstile fördern und die Abhängigkeit von Fleisch verringern.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Argumente nicht zwangsläufig bedeuten, dass jeder auf Fleisch verzichten muss, aber sie unterstreichen die Gründe, warum viele Menschen sich für eine fleischlose Ernährung entscheiden. Die individuelle Entscheidung hängt von persönlichen Werten, Gesundheitsbedürfnissen und Lebensumständen ab.
Der Wasserbedarf von Fleisch
In einem Kilogramm Fleisch vom Rind sind etwa 700 Gramm Wasser enthalten. Viel größer jedoch ist die Menge Wasser, die man insgesamt zur Produktion benötigt. Diese über den gesamten Herstellungsprozess anfallende Menge wird virtuelles Wasser genannt. Im globalen Durchschnitt sind das über 15.400 Liter pro Kilogramm Rindfleisch.
Teilweise werden noch deutlich höhere Zahlen genannt. Als Proteinquelle ist das Muskelgewebe eines Rindes somit sehr ineffizient, allein was den Bedarf an Wasser betrifft: Er ist sechsmal so hoch wie bei Hülsenfrüchten.
Laut einer WWF-Studie zu Deutschland vertilgt jede/r hierzulande 2009 etwa 88kg Fleisch pro Kopf. Das ist im Schnitt ein halbes Pfund Fleisch pro Tag. der EU-Durchschnitt lag 2009 bei 82kg.
Fleisch ist ein Flächen-Killer
Die selbe Studie zeigt auf, dass die Flächen-Inanspruchnahme zur Erzeugung tierischer Produkte in Deutschland ungleich höher ist, als die für pflanzliche Nahrungsmittel.
Pro kg Fleisch (pro Jahr pro Kopf) sind es für
- Rindfleisch 27 m²
- Schweinefleisch 8,9 m²
- Geflügelfleisch 8,1 m²
Hingegen für 1kg (pro Jahr pro Kopf)
- Weizen nur etwa 1,4 m²
- Kartoffeln 0,25 m²
Der Fleischerzeugung dient damit fast die Hälfte der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands (von 17 Mio. ha; Quelle: siehe WWF-Studie oben).
Ernährungsmasse
Laut NABU stecken in jedem kg Rindfleisch beispielsweise 6,5 kg Getreide und 36 kg Rauhfutter. Die Hälfte allen hierzulande geernteten Getreides nutzt man in Deutschland für die Ernährung von Tieren.
Fazit
Fleisch ist das gegenteil von nachhaltig. Es zerstört unser Klima, unseren Planeten und kostet Tierleben. Die Herstellung von Fleisch nimmt die Tier-unwürdige Haltung und Schlachtung in Kauf. Jeder einzelne Fleischesser trägt seinen ganz persönlichen Teil zu diesem Drama bei. Wenn in nicht allzu ferner Zukunft der Klimawandel auch vom hinterletzten Idioten als Problem erkannt worden sein wird, wird Fleischkonsum die große Ausnahme sein. Bis dahin ist es Essen auf Kosten nachfolgender Generationen. Je früher wir unsere Kinder diesbezüglich aufklären, umso besser. Ein Leben, als ob es kein Morgen gibt, darf niemand für sich beanspruchen.
SH, 02.2021
Update, SH 08.2023
mit teilweiser Unterstützung von ChatGPT